
„Ob Diagnostik, Operation oder medikamentöse Therapie. Unsere Konzepte sind immer maßgeschneidert.“
PD Dr. Tobias Klatte, Leiter Harnblasenkrebszentrum
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Die Klinik für Urologie informiert: Harnblasenkrebs (syn.: "Urothelkarzinom")
Ein großer Anteil unserer Patienten ist an einem Krebs der Harnblase, des Harnleiters oder des Nierenbeckens erkrankt. In den meisten Fällen ist diese Erkrankung heilbar, kann aber bei einigen Betroffenen wiederholt auftreten. Eine lebenslange Nachbetreuung ist deshalb erforderlich.
Harnblasenkrebs - Allgemeine Informationen

Was ist Harnblasenkrebs und welche Ursachen hat er?
Harnblasenkrebs ist ein bösartiger Tumor, welcher von der Harnblasenschleimhaut ausgeht. Aktuellen Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich 25.000 Menschen an einem Harnblasenkarzinom. Es gehört damit zu den häufigsten Krebserkrankungen. Männer sind knapp dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Aktives und passives Rauchen, berufliche Exposition mit verschiedenen schädigenden Substanzen und angeborene Genveränderungen sind die wichtigsten Risikofaktoren.
Welche Symptome treten bei einem Harnblasenkrebs auf?
Im frühen Stadium verursacht die Erkrankung keine Symptome. Um einen Tumor im Bereich der Harnblase frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig bei sichtbarem und unsichtbarem Blut im Urin die Harnblase mittels Harnblasenspiegelung (Zystoskopie) überprüfen zu lassen. Mehr hierzu lesen Sie im nächsten Absatz.
Die Diagnostik von Harnblasenkrebs an der Charité

Die Urinuntersuchung auf Blut gibt einen ersten Anhalt, ob eine weiterführende Untersuchung notwendig ist. Ergänzend dazu untersuchen wir den Urin mikroskopisch auch auf Krebszellen (Zytologie).
In jedem Fall ist eine Harnblasenspiegelung (Zystoskopie) erforderlich. Hier wird mit einem dünnen Schlauch über die Harnröhre in die Harnblase hineingeschaut. Ergänzend zu der Harnblasenspiegelung wird oftmals auch eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomographie oder ein MRT durchgeführt.
Zeigt die Harnblasenspiegelung den Verdacht auf einen Tumor der Harnblase, wird meist eine Entfernung des Tumors bzw. eine Probeentnahme in Narkose empfohlen. Dies erfolgt alles mittels eines Instrumentes durch die Harnröhre (sogenannte Transurethrale Resektion der Harnblase (TUR-B)). Dabei geben wir häufig einen fluoreszierenden, also leuchtenden, Farbstoff in die Blase, welcher sich in Tumorgewebe stärker anreichert, als in gesundem Gewebe (Fluoreszenz-Zystoskopie, Blaulichtverfahren). Wir können so Tumoren besser erkennen und besser entfernen, idealerweise komplett.
Wir sorgen dafür, dass Ihr Tumor immer mit modernen Methoden untersucht werden kann. Für Ihre sichere Zukunft.
Wir haben uns auf die genetische Therapie von Tumorerkrankungen spezialisiert. Diese werden gerade beim Harnblasenkrebs immer wichtiger. Zahlreiche Studien mit genbasierten Medikamenten werden derzeit international durchgeführt. Auch unsere Klinik nimmt an diesen Studien teil. Voraussetzung für diese neuen Therapie ist eine genetische Untersuchung des Tumormaterials (welches z.B. bei einer TUR-B gewonnen wird). Hierfür muß das Tumorgewebe mit speziellen Techniken aufbewahrt und aufbereitet werden. Wenn eine TUR-B oder Blasenentfernung in unserer Klinik durchgeführt wird, kann das Gewebe jederzeit für weitere genetische Diagnostik verwendet werden, was ihnen einen Zugang zu modernen Studien und Therapien ermöglicht.
Therapie bei Harnblasenkrebs - Welche Behandlungsmöglichkeiten bietet die Klinik für Urologie an?
"Jeder Patient wird nach einem individuellen Plan behandelt." PD Dr. Tobias Klatte, Leiter Harnblasenkrebszentrum
Dies umfasst eine maßgeschneiderte endoskopische Operation, welche gegebenenfalls mit Immuntherapien oder Chemotherapien kombiniert werden kann. Wir bieten hierzu interdisziplinäre Sprechstunden mit der Sektion für Uro-Onkologie und der Urogynäkologie.
Acht von zehn Harnblasentumoren werden in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt, in dem die Heilungschancen sehr groß sind und die Harnblase zumeist erhalten werden kann. Nur bei einem von zehn Patienten befällt der Tumor die Harnblasenmuskulatur. In diesen Fällen sind eine ausgedehntere Operation (Harnblasenentfernung und Anlage eines Urinreservoirs oder einer Ersatzblase aus Dünndarm) oder eine Strahlentherapie erforderlich. Ziel ist die Heilung von Harnblasenkrebs, der Erhalt wichtiger Funktionen wie der Sexualfunktion und natürlich der Lebensqualität.
An der Charité besteht eine enge Kooperation mit unseren Kollegen der Strahlentherapie. Gemeinsam und nach Besprechung in der interdisziplinären Tumorkonferenz, finden wir die bestmögliche Behandlungsform für Sie.
Das Harnblasenkrebszentrum an der Charité
Harnblasenkrebs sollte in einem Zentrum behandelt werden, in dem Expertenteams aller beteiligten Disziplinen im Sinne des Patienten zusammenarbeiten. Die Charité ist als Onkologisches Spitzenzentrum ausgewiesen und eines von nur sechs deutschen Nationalen Centren für Tumorerkrankungen (NCT).
Mit PD Dr. Tobias Klatte konnten wir einen Leiter für unser Zentrum gewinnen, der sich sowohl auszeichnet durch langjährige, klinische Erfahrung in der offenen, laparoskopischen und roboter-assistierten (daVinci) Operationstechnik als auch durch zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Forschungspreise, vor allem auf dem Gebiet des Urothelkarzinoms und Nierenzellkarzinoms.
Medikamentöse Therapiemöglichkeiten des Harnblasenkrebses

Eine medikamentöse Therapie bei fortgeschrittener Harnblasenkrebserkrankung wird in unserer Sektion für Uro-Onkologie mit den Betroffenen gemeinsam besprochen, festgelegt und durchgeführt. Dazu zählen Chemotherapien (vor Operation, nach Operation oder als alleinige Behandlung) oder Immuntherapien.
Für viele Patienten mit Harnblasenkrebs bieten wir auch klinische Studien an, in denen neuartige Therapien oder Therapiekombinationen geprüft werden.
"In klinischen Studien werden die neuesten Behandlungsverfahren von Harnblasenkrebs untersucht. Unser Ziel ist es, jedem Patienten eine klinische Studie anzubieten." PD Dr. Maria De Santis, Sektionsleiterin Uro-Onkologie
Haben Sie noch Fragen?
Bitte vereinbaren Sie einen Termin in unserer Spezialsprechstunde für Harnblasenkrebs bzw. Urothelkarzinom (Tel.: +49 30 450 515 515) oder kontaktieren Sie uns unter harnblasenkrebs@charite.de.
Für weitere Informationen - Kontaktieren Sie uns!
Für mehr Informationen, vereinbaren Sie gerne einen Termin in einer unserer Spezialsprechstunden. (Telefonisch unter +49 30 450 515 515 oder senden Sie uns eine Mail)
Ihr Ansprechpartner bei Blasenkrebs

Stellvertretender Klinikdirektor, Leiter Sektion Blasentumore
Weiterführende Links
Weitere Informationen zum Thema Harnblasenkrebs finden Sie hier: